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Theatergruppe – Nacht der Kirchen

Ein schaurig-schönes Theaterstück frei nach dem Bilderbuch von Jon Klassen, interpretiert von vier Schülerinnen der Theatergruppe der Siegmund-Loewe-Schule

Was haben Alaska, Coburg, Kanada, Kronach und Südtirol gemeinsam?“, fragte der Leiter der Theatergruppe der Siegmund-Loewe-Schule, StR RS Thomas Hauptmann, in den voll besetzten Raum in der Kronacher Synagoge hinein. – Es ist die Geschichte „Der Totenkopf“.

In einer Bibliothek in Alaska stieß im Vorfeld einer Lesung der preisgekrönte kanadische Bilderbuchautor Jon Klassen auf eine aus Südtirol stammende Sage, die sich im Lauf der Zeit unbewusst in seinem Kopf veränderte, bevor er sie schließlich zu Papier brachte.

Zusammen mit der Theaterpädagogin Celine Pulina vom Landestheater Coburg haben in einem bisher einmaligen Kooperationsprojekt zwischen Realschule und Theater über mehrere Wochen und in zusätzlichen Probenstunden die Schülerinnen Leonie Beie (8C), Cheyenne Burger (8C), Frieda Feick (7C) und Lucie Stöckert (8B) von der Theatergruppe der Siegmund-Loewe-Schule ihre eigene, kurzweilige Version von „Der Totenkopf“ entwickelt.

Ihr Ergebnis sah der Theaterleiter als einen gedanklichen Impuls in einen weiteren „Kronach leuchtet!“-Abend, in dessen Rahmen auch „Die Nacht der Kirchen“ stattfindet. Oder um es mit Jon Klassen selbst zu sagen: „Ich mag Sagen, weil sie genau dafür bestimmt sind. Sie sollen sich, je nachdem, wer sie erzählt, verändern, und so sind sie nie genau gleich.“

Die Neubearbeitung durch die vier Schülerinnen schuf vollkommen neue Bilder, da es Celine Pulina vor allem darum ging, dass die vier Akteurinnen über Körperarbeit und in einem merklich reduzierten Bühnenbild und ohne großen Aufwand an Requisiten ihre eigene Idee der Geschichte zum Leben erwecken. Damit brachte sie in die Theaterarbeit einen bisher so noch nicht ausprobierten Ansatz ein und sorgte dafür, dass alle Beteiligten – auch und gerade der Leiter der Theatergruppe als stiller Beobachter des Probenprozesses – etwas Neues lernen konnten.

Glücklich und richtig stolz auf das Geleistete konnten die vier Schülerinnen einen langanhaltenden Applaus als Lohn für ihre Mühen entgegennehmen.

Für die Zukunft kann gehofft werden, dass sich die Theatergruppe und der Theaterleiter zutrauen, alte Pfade zu verlassen und andere Formen des Theaterspielens auszuprobieren. Daher gilt der besondere Dank der Gruppe Celine Pulina vom Landestheater Coburg – verbunden mit der Hoffnung, dass man auch künftig immer wieder Kooperationsmöglichkeiten findet.