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Realschüler mit glänzenden Ergebnissen

Die zehnte Jahrgangsstufe der Siegmund-Loewe-Realschule Kronach wurde am Donnerstag verabschiedet. Alle haben die Mittlere Reife in der Tasche. Jahrgangsbester ist Jan Reißig mit einem Notendurchschnitt von 1,27.

Die Pfarrkirche St. Georg Friesen bildete den würdevollen Rahmen für die ökumenische Andacht sowie Corona-bedingt auch für die anschließende Verabschiedung der Absolventen. Aufgrund der Sicherheitsbestimmungen fanden in diesem Jahr zwei Feierstunden statt. So erhielten im Gotteshaus zunächst die Klassen 10 A und 10 D von Direktor Uwe Schönfeld und dessen Stellvertreter Steffen Rost ihre Zeugnismappen sowie später die Klassen 10 B und 10 C.

24 Entlass-Schüler erreichten einen Notendurchschnitt bis 2,0. Alle Absolventen wurden von der Elternbeiratsvorsitzenden Heike Porzelt mit einem Geschenk bedacht; die Jahrgangsbesten bis 1,5 zudem mit einem Preis des Landkreises. Der Schulbeste Jan Reißig aus Marktrodach wird ab dem kommenden Schuljahr die Einführungsklasse am Kaspar-Zeuß-Gymnasium besuchen, um Abitur zu machen.

Die ökumenische Andacht wurde von Pfarrer Achim Gerber und Pastoralreferentin Sarah Maria Röck-Damschen zelebriert. Die Pastoralreferentin setzte dabei das letzte Schuljahr in Kontext zum schiefen Turm von Pisa. Ebenso wie die Architekten die Schieflage durch umfangreiche Bauarbeiten hätten ausgleichen können, hätten auch die Schüler nicht aufgegeben und damit die Krise bewältigt. Auch in Zukunft sollten sie weiter an ihrem Lebensturm bauen; Stockwerk für Stockwerk, bis er standfest werde.

Auch Lehrer und Absolventen brachten sich in die Andacht mit ein. Die Entlass-Schüler sprachen dabei von einem Wechselbad der Gefühle; mische sich doch in Erleichterung, Freude und Stolz über ihren Abschluss auch ein sorgenvoller Blick in die Zukunft: „Wir sind der Corona-Jahrgang; aber wir hätten gerne darauf verzichtet!“

Laut Schulleiter Uwe Schönfeld sei es lange in der Schwebe gewesen, diesen Tag überhaupt in irgendeinem Rahmen feiern zu können. Großer Dank gebühre in diesem Zusammenhang der Pfarrei Friesen für die Überlassung der Pfarrkirche.

Der „Shutdown“ ab dem 16. März habe die Schule mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert. „Das digitale Zeitalter im Schulbetrieb begann früher und schneller, als wir uns es jemals hätten vorstellen können“, verdeutlichte er. Doch mit vereinten Kräften habe man das Beste aus der Situation gemacht.

Mit dem 27. April konnten die zehnten Klassen unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen wieder in Kleingruppen beschult und auf die Abschlussprüfung vorbereitet werden.

Dass man aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, etwas richtig Gutes machen kann, belegten die außergewöhnlichen Prüfungsergebnisse. Man sei sehr stolz darauf, dass alle Prüflinge bestanden hätten. Fast ein Drittel werde weiterführende Schulen besuchen; die anderen starteten ins Berufsleben, würden doch weiterhin gut ausgebildete junge Leute händeringend gesucht. „Eine gute Entscheidung für euch und den Landkreis“, freute er sich. Sein besonderer Dank galt dann auch dem Landkreis Kronach als Sachaufwandsträger sowie der gesamten Schulfamilie; insbesondere allen Lehrern, die ein enormes Arbeitspensum in den letzten Monaten gestemmt hätten.

Der Feierstunde der Klassen 10 A und D wohnte Kronachs Bürgermeisterin Angela Hofmann bei; der Klassen 10 B und C stellvertretende Landrätin Edith Memmel. Beide zollten den Absolventen größten Respekt für ihre hervorragenden Leistungen unter solch erschwerten Bedingungen. Hofmann gab ihnen dabei insbesondere drei Leitlinien mit auf den Weg: Stets ihre Ziele fest im Blick zu behalten, ihre vorhandenen Talente zu nutzen und Teams zu bilden.

Stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende Sabine Unglaub hoffte, dass die Absolventen viele gute Erinnerungen von ihrer Schule mitnähmen. Voller Vorfreude seien diese in das Abschlussjahr gestartet und hätten Pläne für Abschlussfeier, Abschlussfahrt, Abschlussscherz usw. geplant. Dann kam Corona. Vielleicht hätten manche anfangs noch gedacht: „Toll, drei Wochen Extraferien!“ Doch ohne geregelten Tagesablauf, Sozialkontakte, Klassenkameraden und Lehrer sei diese vermeintliche Freude bald der Ernüchterung gewichen und die auftretenden Risiken mehr und mehr deutlich geworden. In beeindruckender Art und Weise hätten sie jedoch diese Herausforderung gemeistert.

Herzlich verabschiedeten die Klassenleiter bzw. Lehrkräfte die vier zehnten Klassen, wobei die eine oder andere Anekdote für Erheiterung sorgte. Für Musik sorgten einige Absolventen unter Leitung von Musiklehrerin Elke Buckreus.