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Abpfiff für Uwe Schönfeld

Am Mittwoch wurde Uwe Schönfeld in Kronach als Schulleiter der Siegmund-Loewe-Realschule verabschiedet. Für ihn gab es viel Lob und originelle Geschenke. Sein Nachfolger steht bereits fest.

„Ich wünsche mir, nur einen einzigen Tag so gut gewesen zu sein, wie es mir heute nachgesagt wurde“, meinte Uwe Schönfeld, als er in seiner ihm eigenen bescheidenen Art für den ihn bereiteten sehr persönlichen, wertschätzenden und zu Herzen gehenden Abschied dankte. Er sei sehr dankbar, fast 13 Jahre lang Schulleiter der RS II gewesen zu sein – Eine verantwortungsvolle, teilweise anstrengende Aufgabe; aber auch eine, die ihm sehr viele Glücksmomente beschert habe. Langweilig werde es ihm in seinem Ruhestand sicherlich nicht – aufgrund seiner vielen Hobbys und vor allem aufgrund seiner Familie: seine Ehefrau Silke, die beiden Kinder und drei Enkelkinder.

Fußballgott, Legende des Hauses, Teamplayer, Spielführer der RS II, Coach des 1. FC Siegmund Loewe – Bei der fröhlich-bunten, von großen Emotionen geprägten Abschiedsfeier wurden dem scheidenden Schulleiter im zum aktuellen Sportstudio umfunktionierten Kreiskulturraum viele „Titel“ zuteil. Von allen Seiten gewürdigt wurde seine Empathie und Menschlichkeit, seine Ruhe und Bodenständigkeit, sein respektvoller Umgang mit der Schulfamilie, sein Teamgeist und Werteverständnis, aber auch seine Coolness und dass er jeden Spaß mitmache. Begrüßt wurden die vielen Gäste von Sabine Köstnerund Jens Kodalle von der Schulleitung. Die Beiden führten auch durch das dreistündige Programm voller Highlights, Überraschungen, Geschichten und jede Menge Musik, durch das sich die Fußball-Begeisterung des baldigen Pensionärs wie ein roter Faden zog; inklusive kleiner Neckereien für dessen Lieblingsmannschaft.

„Wir verabschieden einen Mann, auf den selbst der 1. FC Nürnberg neidisch sein könnte, zumindest auf die Konstanz und die Beständigkeit in seiner Laufbahn“, würdigte Ministerialbeauftragter Christoph Kasseckert den beeindruckenden beruflichen Werdegang des 66-jährigen Kulmbachers. Im Gegensatz zum Club sei er auch nie abgestiegen. „Der Club mag die Legende sein, aber du bist unser Champion“, verdeutlichte Kasseckert, der ihm die Ruhestands-Urkunde des Freistaats Bayern mit Beginn 14. Februar überreichte – zusammen mit einem Fußball mit den Unterschriften aller Mitarbeiter seiner Dienststelle. AuchLandrat Klaus Löffler, bekennender FC Bayern-Anhänger, hatte ein tolles Präsent für den Direktor: Ein Club-Trikot mit der Unterschrift und einer persönlichen Widmung von Miroslav Klose – als Dank für die 13-jährige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Mit Erziehungs- und Führungskompetenz und viel persönlichem Herzblut habe sich Schönfeld dafür eingesetzt, dass den Schülern an der RS II das notwendige Rüstzeug für ihr weiteres Leben vermittelt werde. „Die Ära Uwe Schönfeld wird nachwirken und weiter Früchte tragen“, zeigte er sich sicher.

Nach wertschätzenden „Impressionen von der Seitenlinie“ vom Personalrats-Vorsitzenden Holger Wicklein, wussten die Schülersprecher Annika Rebhan, Lucie Stöckert und Philip Mornhart sowie die Elternbeiräte Nicole Backer,Nadine Brunn und Joachim Feulner, die auf der legendären Studio-Couch Platz genommen hatten, manch gemeinsame lustige Anekdote zu erzählen. „Sie haben unsere Schule wirklich geprägt“, konstatierte Philip. Entsprechend gut fiel Schönfelds Zeugnis aus, das ihm der Elternbeirat eingerahmt als Andenken überreichte. Unterlegt mit tollen Schnappschüssen aus den letzten Jahren, plauderten auch die Sekretärinnen Claudia Bobreck und Nina Montag etwas aus dem Nähkästchen. Vor allem stellten sie die freundschaftlich-familiäre Atmosphäre im kompletten Kollegium heraus – etwas, was Uwe Schönfeld sehr wichtig sei.

„Du warst nie ein Startrainer, sondern immer nahbar. Wir haben immer dein Vertrauen und deinen Team-Spirit gespürt. Deine Tür stand für uns immer offen. Das war schon europäische Weltklasse“, würdigte Konrektor Steffen Rost, der ab Mitte Februar Schönfelds Nachfolge als Schulleiter der RS II antritt. Mannschaftsgeist, Fairness und Zusammenarbeit auf Augenhöhe zeichneten seinen Vorgänger ebenso aus wie dessen Bemühungen um ein entspanntes Klima und einen vertrauensvollen Umgang mit der gesamten Schulfamilie, die er immer unterstützt und für die er sich immer eingesetzt habe.

„Nach all den vielen Jahren im Schuldienst ist das Herz voll“, sinnierte ein sichtlich gerührter Uwe Schönfeld, der insgesamt 20 Jahre an mehreren Schulen in der Schulleitung tätig war. Prägend seien – nach seinem Abitur im Kulmbach – seine drei Jahre bei der Bundeswehr gewesen. Trotz aller Warnungen hinsichtlich der Einstellungschancen habe er sich für ein Lehramts-Studium entschieden. Seine nach dem Examen beginnende Odyssee durch fast alle Regierungsbezirke des Freistaats finde nun in der nächsten Woche ihr vorläufiges Ende. Mit Offenheit und Transparenz habe er sich stets um ein gutes Miteinander bemüht, wobei immer die Schüler im Mittelpunkt aller Betrachtungen gestanden hätten. „Es war nicht immer einfach, sich als Pädagoge treu zu bleiben und gleichzeitig dem Kollegium, den Eltern und Schülern gerecht zu werden“, räumte er ein. In herzlichen Worten dankte er für die schönen Jahre an der Schule, die gelungene Abschiedsfeier und allen, die ihn während seiner Dienstzeit begleiteten. Der größte Dank gebühre seiner Familie. Am Ende gab es für ihn Standing Ovation. Für die Umrahmung sorgten der Schulchor, die Schulband, der Lehrerchor und das Schulensemble mit einer Palette an Fußballhits, wobei natürlich die Club-Vereinshymne „Die Legende lebt“ nicht fehlen durfte – Ein echter Gänsehaut-Moment! Die Schulspielgruppe zeigte, welchen Beruf ihr Direktor ergriffen hätte, wenn er nicht Lehrer geworden wäre: natürlich Profi-Fußballer, der Deutschland 2026 mit seinem entscheidenden Tor zu seinem 5. WM-Titel schießt. In kurzen Videos teilten ehemalige Schüler, Kollegen und Wegbegleiter gemeinsame Erinnerungen und wünschten für den Ruhestand alles Gute. Dem Hausmeister Lars Barnickel oblag schließlich der Schlusspfiff der bombastischen Abschiedsfeier, der sich eine „Spielnachbesprechung“ in der VIP-Lounge mit allerhand Köstlichkeiten anschloss.