Die Schulspielgruppe der Siegmund-Loewe-Schule gewinnt mit ihrem Beitrag den von der KEB initiierten Kurzfilmwettbewerb.
Der Rahmen kam der Oscarverleihung verdächtig nahe, als sich am Freitag, den 16.07.2021, um 15:00 Uhr vor dem Bamberger Programmkino Lichtspiel die teilnehmenden Gruppen des Kurzfilmwettbewerbs Kirchenstorys einfanden und dem Beginn der Preisverleihung unter der Schirmherrschaft der Schriftstellerin Tanja Kinkel entgegenfieberten.
„Zwischen Orgel, Turm und Sakristei“ lautete der Untertitel des Wettbewerbs, denn schließlich ging es darum, eine Kirche in einem maximal vierminütigen Film vorzustellen. Kriterien dabei waren nicht nur die vorgeschriebene und strikt einzuhaltende Länge des Beitrags, sondern auch ein klar erkennbarer Spannungsbogen und die Hervorhebung der Besonderheiten des von den Filmemachern ausgewählten Gotteshauses.
Die Schulspielgruppe der Siegmund-Loewe-Schule hatte sich für die Stadtpfarrkirche Sankt Johannes der Täufer entschieden und gemeinsam mit Philip Kraus, einem ehemaligen Schüler und Filmschaffenden, einen Filmbeitrag umgesetzt, in dessen Verlauf ein Mädchen, das von einer Gruppe Jugendlicher verfolgt und geärgert wird, Zuflucht in der Kirche sucht und dort auf ein anderes Mädchen trifft, das ihm nicht nur die Besonderheiten der Kirche erläutert, sondern ihm auch Unterstützung anbietet, ganz im Sinne der Botschaft aus Stein und Glas.
Durch die tatkräftige Unterstützung von Mesner Uli Heim und Oberministrant Lukas Weiß durfte die „Filmcrew“ dafür in die verborgenen Winkel der Stadtpfarrkirche und etwa aus luftiger Höhe vom Turm aus drehen oder auch den Dachboden in die Dreharbeiten einbeziehen.
Nun warteten Alina Gäßlein (9D) und Schulspielleiter Thomas Hauptmann in Begleitung von Frau Sabine Köstner als Vertreterin der Schulleitung gespannt auf die Preisverleihung, die von den Juroren und der Schirmherrin durchgeführt wurde. Nachdem der dritte und der zweite Platz bereits vergeben waren, kam es zur Überraschung aller Anwesenden zur Verleihung von vier Sonderpreisen in den Kategorien Engagement, Gemeinschaft, Bildung und Perspektivenwechsel, da sehr viele herausragende Beiträge eingereicht worden waren. Jede einsetzende Laudatio sorgte dafür, dass die Kronacher Delegation aufmerksam lauschte, ob nicht sie mit der nächsten Ehrung gemeint sein könnten. Doch jedes Mal machte der daraufhin präsentierte Film klar, dass man auch hier nicht zu den Preisträgern gehören sollte. So blieb am Ende noch die Frage, wer denn nun den 1. Platz erreicht haben würde.
Tanja Kinkel würdigte den Siegerfilm in ihrer Laudatio folgendermaßen: „Dieser Sieger hat eine filmisch sehr hohe Qualität. Er hat allein schon im Einstieg einen Spannungsbogen – einen genialen Filmeinstieg. Die Hauptdarstellerinnen sind sehr authentisch und überzeugend. Die Geschichte hat einen emotionalen und religiösen Inhalt, der uns (die Jury) sehr berührt hat. Es werden durch Dialoge inhaltliche Tiefe und christliche Tugenden vermittelt, ein Gespräch über Leben und Tod findet statt. Nächstenliebe, Fürsorge und Verantwortung, all das kommt innerhalb des kurzen Filmformats auf eine unaufdringliche und sensible Weise rüber.“ Als das Saallicht gedimmt wurde und die ersten Bilder über die Leinwand liefen, war klar, dass die Schulspielgruppe mit ihrer „Botschaft aus Stein und Glas“ gewonnen hatte. Aus den Händen von Erzbischof Dr. Ludwig Schick nahmen Alina Gäßlein und Thomas Hauptmann dann den mit 2000€ dotierten Siegerpreis entgegen und freuten sich nicht nur darüber, sondern auch über die lobenden Worte des Erzbischofs, der den Film als berührend, schauspielerisch und inhaltlich ausdruckstark und herausragend beschrieb.
Bei der anschließenden „After-Show-Party“ bot sich dann noch ausreichend Gelegenheit mit den anderen Gruppen und dem Erzbischof ins Gespräch zu kommen.
Hpm
Im Film wirkten seitens der Schulspielgruppe der Siegmund-Loewe-Schule mit: Lukas Daum, Alina Gäßlein, Franziska Hauptmann, Lena Müller, Lukas Schinzler, Sarah Schinzler, Lilly Stägemeier, Lucie Stöckert
Für Kamera, Schnitt, Licht und Ton zeichnete sich verantwortlich Philip Kraus von extrasolarstudios.
Besonderer Dank geht an Pfarrer Thomas Teuchgräber, Mesner Uli Heim, Oberministrant Lukas Weiß und Gemeindereferent Martin Förtsch.
