Die Siegmund-Loewe-Realschule lud zu einem Präsentationsabend. Die neunten Klassen hatten an die 20 interessante Themen aus dem Alltag vorbereitet, die zu einer vertieften und kritischen Beschäftigung auffordern.
„Tausend tolle Sachen; die gibt es überall zu sehen. Manchmal muss man fragen, um sie zu verstehen“ – Das Ohrwurm-erzeugende Intro der „Sesamstraße“ bildete das Motto der diesjährigen Projektpräsentation der neunten Klassen an der RS II – und das aus gutem Grund; besingt doch der genial einfache Text die kindliche Neugier, die uns als Erwachsener leider oft verlorengeht.
„Sei stets neugierig und höre nie auf, Fragen zu stellen“ – Diese herausfordernde Formel sollten wir – appellierte Schulleiter Uwe Schönfeld – nicht nur den Kleinsten ans Herz legen. Vielmehr sollten und müssten gerade auch Jugendliche und Erwachsene ihren Alltag immer wieder aufs Neue hinterfragen und den Dingen auf den Grund gehen, um durch diese bewusste Auseinandersetzung mit Nebensächlichem, Alltäglichem und vermeintlich Selbstverständlichem eine eigene, kritisch reflektierte Haltung zu entwickeln. Die diesjährige Projektpräsentation der neunten Klassen mit dem Oberthema „Hinterfragt: den Alltag besser verstehen“ widmete sich verschiedenen – von den einzelnen Fachlehrkräften gestellten – Themen aus dem Alltag und forderte zu einer vertieften und kritischen Beschäftigung auf.
„Mit ihrer jeweiligen Aufgabenstellung haben sich unsere Schülerinnen und Schüler dieser Jahrgangsstufe in den letzten Wochen eingehend beschäftigt“, würdigte der Direktor, der sich über den sehr guten Zuspruch der öffentlichen Projektpräsentationen freute. Die Jugendlichen erschlossen sich dabei ein ausgewähltes Thema, das sie in Kleingruppen sowohl bezüglich der inhaltlichen Vorbereitung als auch der geplanten Präsentationstechnik eigenständig erarbeiteten. Projektziel war es, Schlüsselkompetenzen im Bereich eigenverantwortliches Lernen sowie im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit anderen zu schulen.
Es ist vorgeschrieben, dass die Präsentationen vor einem Auditorium erfolgen müssen. Nachdem dies zunächst intern vor den achten Klassen der Fall war, stellt man die Beiträge nun seit 2014 der Öffentlichkeit vor. Eingeladen waren erneut Eltern und Angehörige sowie politische Vertreter aus dem Einzugsgebiet der Schule, die Uwe Schönfeld in großer Anzahl begrüßen konnte, darunter auch stellvertretender Landrat Gerhard Wunder und Kronachs Bürgermeisterin Angela Hofmann.
Bei den Themenfeldern der drei neunten Klassen nahmen die BereicheNachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und Klimaschutz einen breiten Raum ein. Dabei ging es um Themen wie Wasser, Energiewende, effizientes Wohnen, Nebenwirkungen des Online-Handels, Veränderungen im Tourismus in Zeiten des Klimawandels oder auch Umweltschutz als christliche Aufgabe. Es wurde hinterfragt, woher unsere Kleidung stammt und unter welchen Bedingungen sie produziert wird. Auch auf die finanzielle Seite des Konsums wie Schuldenfallen im Alltag wurde eingegangen. So unterschiedlich die jeweiligen Beiträge auch waren; der Appell war gleich: „Die Klimawende kann nur gelingen, wenn jeder Einzelne sein Verhalten ändert und hierzu beiträgt. Klimaschutz beginnt im Kleinen, bei dir und mir!“
Beleuchtet wurden auch Chancen und Gefahren der digitalen Welt, Fake News auf Social Media oder der Einfluss von Massenmedien auf unser Leben. Weitere Themen waren „Der goldene Schnitt“, traditionelle bis moderne Geldanlagemöglichkeiten, die Superhelden-Flut im Kino, Mathematik im Alltag – Glücksspiele besser verstehen, Präventivmaßnahmen gegen Haltungsschäden und Dysbalancen des Bewegungsappararats sowie die Deutsch-Französischen Beziehungen. Eindringlich war die Präsentation „Wenn der der Tod zum Alltag gehört – Umgang mit Sterben, Tod und Trauer am Beispiel der Hospizbewegung“.
Allen Beiträgen gemein war die gelungene sprachliche sowie insbesondere auch technisch anspruchsvolle und aufwändige Umsetzung. Am Ende gab es verdientermaßen großen Applaus des Publikums. Neben der Bewertung erhalten die Neuntklässler ein Zertifikat.