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Realschüler spenden über 6.600 Euro

Die Siegmund-Loewe-Schule zeigt einmal mehr ein großes Herz für ihre Mitmenschen. Bedacht mit Spenden von über 6.600 Euro wurden dieses Mal die Benefiz-Aktion „1000 Herzen für Kronach“ sowie Unicef für die Kinder im Gaza-Streifen.

Kronach- Hochrote Köpfe, lachende Gesichter – Wahre „Heldentaten“ waren in einer vom Organisator Ralf Müller gestalteten Bilderschau zu sehen. Die in der Aula der RS II präsentierten Schnappschüsse stammten vom Sponsorenlauf der Schule im abgelaufenen Schuljahr. Bei der Jubiläums-Ausgabe des bereits zum 20. Mal durchgeführten Dauerbrenners legten 133 Schüler/innen der damaligen fünften und sechsten Klassen sowie vier „Gast“-Läufer aus höheren Jahrgangsstufe einmal mehr Runde für Runde, insgesamt 1.755 Kilometer, hoch auf der Festung zurück. Im Vorfeld hatten sich diese Sponsoren im Verwandtenkreis gesucht, die eine frei wählbare Summe pro Kilometer spendeten.

„Die Zahlen sind der Hammer“, freute sich Ralf Müller, der 2003 den Sponsorenlauf nach Kronach geholt hatte und seitdem betreut. Das 20-jährige Jubiläum der nur von der Corona-Pandemie unterbrochenen Benefizaktion war für den Organisator eine emotionale Angelegenheit. Er erinnerte daran, wie er erstmals bei einem Austauschjahr in England an einer Schule mit einer solchen Aktion in Berührung gekommen war. Damals liefen Schüler/innen für eine Kinderklinik, die kein Geld für die Anschaffung einer künstlichen Niere hatte. „Ich habe mir damals gesagt, wenn ich einmal Lehrer bin, dann mache ich das auch“, erzählte er. Unter dem Motto „Kinder helfen Kindern“ kommen die Erlöse seitdem stets Kindern zugute, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. So unterstützte man internationale Hilfsprojekte beispielweise für Straßenkinder in Brasilien und Afrika sowie für inhaftierte Kinder, eine Kinderklinik in Afghanistan, Brunnenbauten, Waisenkinder in verschiedenen Ländern, zuletzt in der Ukraine, wie auch drei Mädchen im Senegal mit einer zehnjährigen Schulpatenschaft. In Deutschland spendete man für die Kinderkrebshilfe und Blindenmission sowie im Landkreis Kronach unter anderem für die Delphin-Therapie eines Jungen mit Behinderung, die Anschaffung eines Familienfahrrads, das Kinderheim in Kulmbach und die Aktion „Milahs´s Nest“. Zudem sorgte man dafür, dass in einem Kinderhort alle essen können – auch solche, die dafür kein Geld haben.

„Das alles ist nur möglich, weil Jahr für Jahr so viele mitmachen“, würdigte Ralf Müller, dass sich auch in diesem Sommer viele der teilnehmenden Läufer/innen selbst übertroffen hatten. Die reine Laufleistung sei dabei jedoch nicht entscheidend; vielmehr hätten sich alle mächtig angestrengt. „Die Zähne zusammenbeißen, an die eigenen Grenzen gehen und weiterzulaufen, Runde für Runde – Das ist die absolute Leistung“, zollte er allen größten Respekt. Insgesamt kam dabei die gigantische Summe von 4.592,50 Euro zusammen. Sein großer Dank galt zudem seinem tollen Team mit allen Helfern. In diesem Jahr sollen die Spenden – aus aktuellem Anlass – helfen, die große Not der Kinder im Gaza-Streifen zu lindern. Hierfür wurde die Spende an Unicef überwiesen.   

„Tag der Solidarität“ macht Namen alle Ehre

Mächtig ins Zeug legten sich im vergangenen Schuljahr auch die damaligen siebten bis neunten Klassen. Die Schüler/innen hatten an einem schulfreien Tag eine Arbeitsvereinbarung mit Angehörigen oder Freunden für die Übernahme meist ganz alltäglicher Aufgaben geschlossen, um dafür einen Obolus für einen sozialen Zweck zu erhalten. Die erarbeitete Summe, insgesamt 2.085,50 Euro, wurde mit der unterschriebenen Arbeitsvereinbarung in einem Kuvert an den Klassenleiter zurückgegeben. Bedacht wurde damit „1000 Herzen für Kronach“.

Symbolisch entgegengenommen wurde die Spende für Unicef von Gisela Schardt. Die Leiterin der Unicef-Arbeitsgruppe Oberfranken berichtete von schlimmen, oftmals lebensbedrohenden Lebensumständen im Gaza-Streifen, gerade auch für Kinder. Diese hätten Hunger und nichts zu essen, seien krank und erhielten keine Medikamente und könnten auch nicht in die Schule. Dabei sei doch Bildung essenziell zur Vorbereitung auf ein selbständiges Leben. Hier helfe das international agierende Hilfswerk Unicef. Sie zeigte sich allen Beteiligten gegenüber ebenso dankbar wie das Ehepaar Gerhard und Herta Burkert-Mazur sowie Spendenverwalter Heinz Hausmann, die die Spende für „1000 Herzen für Kronach“ entgegennahmen. Wie diese ausführten, gingen pro Jahr zwischen 300 und 400 Hilfsanträge quer durch alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten ein. Den Hilfsbedürftigen gebe man im Durchschnitt 200 Euro bis 250 Euro, damit diese besser über die Runden kämen, in Extremfällen auch mal höhere Beträge. Gerade um die Weihnachtszeit sei die Anzahl an Anträgen besonders hoch. Während man sonst im 4-Wochen-Rhythmus zusammenkomme, um über die Bewilligung zu entscheiden, treffe man sich in der Vorweihnachtszeit alle zwei Wochen. „1000 Herzen gäbe es nicht, wenn uns nicht immer wieder geholfen würde“, betonte Gerhard Burkert-Mazur. Alle Spender dürften sich sicher sein, dass jeder Cent genau – ohne Abzüge oder Gebühren – dort ankomme, wofür er gedacht sei.

„Wenn man sich die Nachrichten anschaut, dann sieht man, wie wichtig es ist, anderen zu helfen“, zeigte sich Direktor Steffen Rost sehr stolz auf seine engagierten Schülerinnen und Schüler. Dabei wolle man aber auch nicht die Not vor der eigenen Haustüre vergessen, weswegen man sich für die beiden Spendenzwecke entschieden habe.

Bei der musikalisch umrahmten Feierstunde wurden auch die lauffreudigsten Schüler des Sponsorenlaufs geehrt. Trotz der widrigen Bedingungen übertrafen sich einige der Sportskanonen mit großem Ehrgeiz selbst. Jakob Eichhorn aus der damaligen 6b lief 24 km; Jonas Holzmann, Levi Michel, Henry Schmidt, Veit Kuhnlein, Konstantin Geigerhilk, Luca Ullrich und Sophie Tucci liefen jeweils 21 km. Stolze 18 km legten Theodor Müller, Lia Füg, Arjan Ferizi, Aron Baier, Felix Hertel, Luca Kugler, Leoni Eichhorn, Paul Gehring, Leonard Geiger, Max Löffler, Sophie-Marie Rebhan, Stefan Trivuncevic, Emma Angles sowie Lenny Berthold und Tim Punzelt zurück. Hinzu kamen viele weitere Sportskanonen mit 15 km. Die lauffreudigsten Schüler wurden mit Kino-Gutscheinen belohnt. hs